Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Passionsspiele und ein Hühnermobil

„Zieh ins Land“-Exkursion der Katholischen Landvolkbewegung führt in das Schweinfurter Land – Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchen Passionsspiel-Bühne, Backhaus und Naturlandhof

Sömmersdorf/Kronungen/Würzburg (POW) Ein Blick hinter die Kulissen der Passionsspiele in Sömmersdorf, ein frisch renoviertes Backhaus und der Besuch auf einem Naturlandhof in Kronungen: Die 23 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der „Zieh ins Land“-Exkursion der Katholischen Landvolkbewegung (KLB) Würzburg haben am Samstag, 28. Oktober, unter der Leitung von Stefan Oppmann viel Neues und Staunenswertes gesehen. Beispielsweise das neue Hühnermobil, mit dem Ökolandwirt Benedikt Karg seine 200 Legehennen von Futterplatz zu Futterplatz transportiert. Oder die 50 Meter breite Bühne, auf der alle fünf Jahre die Fränkischen Passionsspiele in Sömmersdorf aufgeführt werden, unter Mitwirkung von rund zwei Dritteln der 700 Einwohner des Dorfs im Landkreis Schweinfurt.

Seit 1933 ist Sömmersdorf Passionsspielort. Für die rund 100 Sprechrollen werden vor allem Männer gebraucht, wenn alle fünf Jahre das Leiden und Sterben Jesu Christi auf die Bühne gebracht wird. Dabei heißt es für die „Römer“, sich zu rasieren, während die „Juden“ ihre Haare und Bärte wachsen lassen müssen. 2024 ist es wieder so weit. 560 Personen werden an dem Stück vor und hinter den Kulissen mitwirken. Sie alle haben sich verpflichtet, 26 Wochenenden für Proben und die insgesamt neun Aufführungen zur Verfügung zu stehen. Die KLB-Gruppe erfuhr von Gemeindeassistent Frank Greubel nicht nur interessante Details zu den Passionsspielen, sie durfte auch einen Blick in die Requisitenkammer werfen, wo zum Beispiel Dornenkrone, Geißel und Kreuzesbalken auf ihren Auftritt warten. Auch das Gefühl, selbst auf der Bühne zu stehen und in den Zuschauerraum mit 2000 Plätzen zu blicken, wurde den Teilnehmenden bei der Exkursion hautnah vermittelt.

Ganz anders waren am Nachmittag die Eindrücke in Kronungen. Landwirt Klaus Karg, der Vater von Benedikt Karg, stellte zunächst das neue Backhaus vor, das mit einem Kostenaufwand von rund 50.000 Euro in den Jahren 2018 bis 2023 wieder instand gesetzt wurde. Die Dorfgemeinschaft hat dabei selbst Hand angelegt, 16 Helferinnen und Helfer leisteten mehr als 1000 Arbeitsstunden. Bald soll dort regelmäßig Brot gebacken werden.

Selbst gebackenes Brot kann man in Kronungen bereits kaufen. Benedikt Karg bäckt jeden zweiten Freitag Brot in seinem neuen Verarbeitungsraum, das in seinem Hofladen verkauft wird. Zudem, so ließ der Ökolandwirt die KLB-Gruppe wissen, will er dort künftig auch Pizza, Marmeladen und Liköre selbst herstellen. Bereits 1990 wurde der Betrieb auf Öko-Landbau nach Naturland-Richtlinien umgestellt. Insgesamt bewirtschaftet er 50 Hektar Fläche. Dort werden Weizen, Roggen, Dinkel, Sojabohnen und Futterpflanzen sowie Kartoffeln und Zwiebeln angebaut. Selbstvermarktung ist für ihn ein wichtiger Faktor. Er verkauft in seinem Hofladen eigene Produkte, aber auch Erzeugnisse von Landwirten aus der Umgebung, die ebenfalls ökologisch wirtschaften. Nach dem Ökoboom zu Coronazeiten seien viele Verbraucher wieder auf konventionell erzeugte Waren umgestiegen. Trotzdem ist Karg zuversichtlich, dass er mit seiner Produktpalette weiter gut bestehen kann.