Würzburg/Ettleben/Schonungen/Gemünden (POW) Das ganz seltene 75. Jubiläum der Priesterweihe feiert am Samstag, 29. Juni, Pfarrer i. R. Monsignore Josef Ryba (99) im Theklaheim in Würzburg. Dort verbringt Ryba seit Jahresbeginn 2013 seinen Ruhestand. Ryba ist der älteste Priester in der Diözese Würzburg. „Ich war und bin gerne Priester und habe mich bemüht, das Wort Gottes zu verkünden und dem Einzelnen zu helfen“, sagt er mit Blick auf sein reiches Priesterleben. Weihbischof Ulrich Boom feiert anlässlich dieses Kronjuwelen-Jubiläums am 29. Juni um 10 Uhr einen Festgottesdienst im Theklaheim.
Ryba wurde 1914 in Groß Hoschütz in der Erzdiözese Olmütz geboren und am 29. Juni 1938 in Prag zum Priester geweiht. Bis zu seiner Aussiedlung 1946 in die Bundesrepublik war er Kaplan und Expositus in der Erzdiözese Prag, zuletzt Pfarrverweser in Liebenstein. Im Bistum Würzburg begann Ryba 1946 als Seelsorger in Wartmannsroth, 1949 kam er als Kuratus in das Lager Hammelburg und betreute daneben Bonnland. 1952 verlieh ihm Bischof Dr. Julius Döpfner die Pfarrei Schonungen. Dort entstand durch Rybas Einsatz die Sankt Georgskirche, unter ihm wurde die Ortsgeschichte der Gemeinde herausgegeben. Ab 1966 war Ryba Pfarrer in Gemünden, wo er 1988 anlässlich seines 50. Priesterjubiläums zum Ehrenbürger ernannt wurde. Auf seine Initiative wurde dort die Pfarrkirche innen und außen renoviert sowie das Pfarrheim umgebaut.
Monsignore Ryba hatte als Pfarrer verschiedene zusätzliche Aufgaben inne. So wirkte er unter anderem von 1953 bis 1966 als Bezirkspräses des Katholischen Werkvolks in Schweinfurt-Nord, war von 1969 bis 1975 Dekan für Gemünden und von 1975 bis 1982 Geistlicher Beirat des Katholikenrats im Dekanat Karlstadt. Bis 1987 war er elf Jahre lang auch Dekanats-Altenseelsorger. Außerdem war er Mitglied im Priesterrat. In den Ruhestand trat er 1990 und zog nach Ettleben. In Anerkennung seiner Verdienste um die Ökumene erhielt Ryba 1979 das Bundesverdienstkreuz. 1984 wurde er Schonunger Ehrenbürger. 1987 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Monsignore. Trotz seines hohen Alters half Ryba noch in der Seelsorge in Ettleben mit und feierte dort jede Woche an drei Werktagen die heilige Messe, zuletzt am Weihnachtsfest 2012. Heute kann er wegen seiner starken Sehbehinderung nicht mehr zelebrieren, feiert aber regelmäßig die Gottesdienste im Theklaheim mit und gibt nach wie vor Rat bei seelsorglichen Fragen. „In meinen verschiedenen Aufgaben als Priester war ich fleißig und konnte so etwas bewirken“, sagt er rückblickend.
Zum 90. Geburtstag dankte der Prager Erzbischof Kardinal Miloslav Vlk für die hervorragende Seelsorge, durch die Ryba vielen Menschen den Weg des Evangeliums eröffnet habe. Vor allem habe sich Ryba für die Ökumene und für die Versöhnung mit dem tschechischen Volk eingesetzt. Bischof František Lobkowitz von der Diözese Ostrau/Ostrawa dankte Ryba im Mai 2005 besonders für dessen Engagement für das tschechische Bistum, in dem Ryba geboren wurde.
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