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Die Liebe ist eine Himmelsmacht

Rund 1400 Ehejubilare beim ersten von drei Treffen im Kiliansdom – Über 4000 Eheleute werden insgesamt erwartet – Bischof Dr. Friedhelm Hofmann findet deutliche Worte gegen Relativierung und Aushöhlung von Ehe und Familie

Würzburg (POW) Die Tage der Ehejubilare im Vorfeld der Kiliani-Wallfahrtswoche erweisen sich heuer erneut als großer Besuchermagnet: Rund 1400 Frauen und Männer aus den Dekanaten Bad Neustadt, Haßberge, Karlstadt, Lohr, Miltenberg, Obernburg, Ochsenfurt und den drei Schweinfurter Dekanaten waren am Mittwochnachmittag, 3. Juli, in den Dom gekommen. Alle blickten auf 50 oder 60 Ehejahre zurück. Für Donnerstagnachmittag rechnen die Veranstalter mit weiteren 1600 Gold- und Diamantjubilaren aus den Aschaffenburger und Würzburger Dekanaten sowie aus den Dekanaten Alzenau, Bad Kissingen, Hammelburg und Kitzingen, am Freitagabend mit rund 1300 Silberjubilaren aus dem ganzen Bistum.

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann nutzte seine Predigt beim ersten Pontifikalamt am Mittwoch, 3. Juli, zu einer eindeutigen Positionierung in den aktuellen Debatten um Ehe, Familie und gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Die „Beliebigkeit und Relativierung von Ehe und Familie“ sowie die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare „haben nichts mit unserem Verständnis von Ehe und Familie gemeinsam“, betonte der Bischof in seiner Predigt. Das katholische Eheverständnis gründe vielmehr in der Offenbarung der Heiligen Schrift und sei Kern und Mitte einer prosperierenden Gesellschaft. Der biblische Grundauftrag an den Menschen beinhalte einerseits die Vollendung des Menschen im Geheimnis der göttlichen Dreifaltigkeit – „Gott selbst ist lebendiger Liebesaustausch“ – und andererseits die Aussage „Seid fruchtbar und vermehrt euch“. Der Erstschöpfer sei immer Gott, doch als Eltern hätten die Menschen „wesentlichen Teil an diesem Schöpfungsakt“, erläuterte der Bischof: „Im gezeugten Kind findet die Liebe zwischen Mann und Frau zu ihrer größten Dichte.“

Der selige Johannes Paul II. habe bereits 1980 gesagt, dass die moderne Industriegesellschaft die Lebensbedingungen für Ehe und Familie grundlegend verändert habe. Doch leiteten Staat und Gesellschaft ihren eigenen Zerfall ein, wenn sie Ehe und Familie nicht mehr wirksam fördern und schützen und andere, nichteheliche Lebensgemeinschaften ihnen gleichstellten. „Genau das geschieht zur Zeit!“, konstatierte Bischof Hofmann. Über die Diskussion zur Erweiterung von Ehegattensplitting mit Kindergeld und Steuerfreibeträgen hin zu Lebenspartnerschaften würden Ehe und Familie ausgehöhlt.

In einer christlich gelebten Ehe und Familie strahle etwas von der Menschenfreundlichkeit und Güte Gottes auf, unterstrich der Bischof. In der Offenheit füreinander, in dem Sich-Verschenken aneinander werde Gottes Liebe zum Menschen greifbar. Hier zeige sich der Gehalt des Wortes „Die Liebe ist eine Himmelsmacht“. Eine solche Ehe besitzt Vorbildcharakter: „Haben wir schon einmal daran gedacht, dass vielleicht andere Menschen auch in uns das Angesicht Christi suchen?“

Vor diesem Hintergrund dankte der Bischof allen Ehejubilaren, dass sie trotz mancher Schwierigkeiten der Versuchung widerstanden haben, ihr Eheversprechen zurückzunehmen. Doch auch die Ehepaare, deren Liebe gescheitert sei, bedürften der Aufmerksamkeit, Anteilnahme und Hilfe der Kirche, mahnte der Bischof. Besonders dankte er Ehepaaren mit unterschiedlichen Konfessionen: „Danke, dass Sie nicht mürbe oder mutlos geworden sind. So konnten Sie in Ihrer konkreten Ehe viel für die Überwindung von Glaubensspaltungen tun.“

Im Anschluss an die Predigt erneuerten die Anwesenden ihr Eheversprechen. Nach der Einzelsegnung bekamen alle Jubelpaare ein Lebkuchenherz mit der Aufschrift „Ich verspreche dir die Treue“ geschenkt, bevor sie nach dem Gottesdienst den Bischof und die Konzelebranten beim Imbiss auf dem Kiliansplatz persönlich treffen und sich mit anderen Ehepaaren austauschen konnten – und wunderbarerweise blieb es dabei sogar trotz angekündigten Dauerregens trocken.

Jerzy Staus (POW)

(2813/0713; E-Mail voraus)

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