Würzburg (POW) Rund 600 Ehejubilare, die seit 50, 60, 65 oder mehr Jahren verheiratet sind, sind am Donnerstagnachmittag, 3. Juli, in den Würzburger Kiliansdom gekommen, um ihre Eheversprechen in einem Pontifikalgottesdienst zu erneuern. „Wer von Ihnen ist bereits seit 50 Jahren verheiratet?“, fragte Weibischof Paul Reder zu Beginn. Viele Paare hoben ihre Hände in den gut gefüllten Reihen des Doms. Anschließend fragte Reder nach den Paaren, die bereits 60 oder 70 Jahre verheiratet seien. Es gingen ebenfalls viele Hände hoch.
Weihbischof Reder ermutigte die Paare in seiner Predigt, stets in Kommunikation miteinander zu bleiben. Er erinnerte an die Emmaus-Jünger, die sich auf ihrem Weg miteinander über das austauschen, was sie erlebt haben: „Nicht nur, weil Jesus mit den Emmaus-Jüngern geht, ändert sich sofort alles. Sie brauchen Zeit und müssen auf ihn und sein Wort hören.“ Das sei auch in der Ehe wichtig. „Wer über einen längeren Zeitraum zusammenlebt, kennt das: Traurigkeit ergreift das Herz wie bei den Emmaus-Jüngern. Pläne, die sich nicht verwirklichen lassen, Krankheit, Sorgen, die sich nicht abstreifen lassen. Sie gehören zum Lebensweg.“ Es gäbe Abschnitte, die mühsam seien, die Kraft bräuchten, um überhaupt auf dem Weg zu bleiben und einen neuen gemeinsamen Weg zu wagen. „Die Jünger bitten den Herrn, bei ihnen zu bleiben. Sie spüren, dass von Jesus eine Botschaft ausgeht, die durch die mühsamen Etappen führt und trägt. Jesus bleibt bei ihnen.“ Er führe sie tiefer hinein ins Geheimnis des Lebens. „Das Brotbrechen ist ein Zeichen dafür. Die Urgeste, die bis heute bleibt und die wir in der Eucharistie feiern.“ Reder wünschte den Paaren Hoffnung für ihren gemeinsamen Weg: „Die Hoffnung lässt uns nicht anhalten, sondern weitergehen. Weil Sie den Heiligen Geist als Vertrauenskraft im Herzen tragen, der Sie stützt, weiterbringt und zusammenführt. Jeden Tag neu und auf neue Weise. Jeder Tag beginnt mit einem kleinen ersten Schritt des Vertrauens.“
Die Ehejubilare erneuerten im Anschluss ihr Eheversprechen mit einem Gebet. Dabei hielten sich viele der Paare an den Händen. Nach der Messfeier hatten sie Gelegenheit, sich von Seelsorgerinnen und Seelsorgern den Einzelsegen zusprechen zu lassen. Als Zeichen der Erinnerung an den Tag erhielten die Paare ein Olivenholzherz aus Betlhehem.