Schweinfurt/München (POW) Bei der Onlineabstimmung hat die ökumenische Bahnhofsmission mit ihren Angeboten Mobile Reisebegleitung, Stadteil-Café und Männerfrühstück überzeugt. Jetzt kann sie sich genauso wie zwei weitere Preisträger – die Rettungshundestaffel Kaiserslautern und die Initiative Lacrima in München – über jeweils 1000 Euro Preisgeld freuen. Die Verleihung fand am Freitag, 15. Juli, bei einem Ehrenamtssymposium in München statt, teilt die Bahnhofsmission Schweinfurt mit.
„Es macht uns sehr stolz, dass wir bei der Abstimmung so viele Menschen für unser Angebot begeistern konnten. Ein solcher Preis ist natürlich eine besondere Belohnung für die Arbeit vor Ort“, betonte Martina Fallmann vom katholischen Trägerverband IN VIA Würzburg. Eine Fachjury hatte zunächst aus einigen hundert Bewerbungen zum Ehrenamtspreis der Versicherungskammer-Stiftung besonders beeindruckende Beispiele für Engagement für das Onlinevoting nominiert.
Innenminister Joachim Herrmann würdigte als Schirmherr des Ehrenamtspreises 2022 die Gewinner des diesjährigen Publikumsvotings und dankte diesen für deren unermüdlichen Einsatz: „Sie bringen sich in Ihrer Kommune tatkräftig ein und packen für das Gemeinwohl beherzt mit an.“ In seiner Laudatio lobte er die Bahnhofsmission Schweinfurt besonders dafür, dass sie eine wichtige Anlaufstelle für Durchreisende in Not geschaffen habe und auch einsamen, älteren Menschen einen täglichen Treffpunkt biete.
Ohne die Hilfe der Ehrenamtlichen sei die wichtige Arbeit am Bahnhof nicht zu leisten, sagten Susanne Brand (IN VIA Würzburg) und Ingeborg Götz (Diakonie Schweinfurt) vom Leitungsteam der Schweinfurter Bahnhofsmission. Sie erklärten, mit dem Preisgeld unter anderem Fortbildungen für die Ehrenamtlichen finanzieren zu wollen. „Ehrenamtliches Engagement – insbesondere über viele Jahre – ist nicht selbstverständlich! Es muss gewürdigt werden und ist kostbar und unbezahlbar. Denn das Ehrenamt und der uneigennützige Dienst am Nächsten sind der Kitt unserer Gesellschaft und unverzichtbarer Grundstein unserer Demokratie", hob der bayerische Innenminister bei der Preisverleihung in München hervor. Sein Dank galt auch der Versicherungskammer-Stiftung, die das Ehrenamt fördere.
„Wir sind für immer mehr Menschen in akuten Krisensituationen, ohne Hoffnung oder Heimat, der letzte Halt“, sagten Brand und Götz. Die Bahnhofsmission sei auch für ältere Menschen aus Schweinfurt eine wichtige Anlaufstelle. Hier könnten diese sich austauschen und ein Stück Alltagsnormalität finden. Zusätzlich sei die Bahnhofsmission eine niedrigschwellige Anlaufstelle für Menschen mit unterschiedlichem Hilfe- und Unterstützungsbedarf (Wohnungslose, Suchtkranke, psychisch Kranke oder Menschen ohne soziales Netzwerk). Die Hilfe umfasst psychosoziale Begleitung, Beratung, Bereitstellung von Kleidung, Schlafsäcken, einer Brotzeit und einem warmen Getränk. Ergänzt wird das Angebot durch die Mobile Reisebegleitung.
